Interview: Design follows Function

Viele Kunden stellen hohe Ansprüche an die Sicherheit eines Gebäudes, wollen aber auch ein harmonisches designorientiertes Erscheinungsbild. Ästhetik und Sicherheit perfekt miteinander zu verbinden, ist für Architekten nicht immer einfach. Perla Munhoz, Global Product Design Manager bei ASSA ABLOY, erklärt im Interview, wie einfach sich moderne Sicherheitstechnik mit einem attraktiven Erscheinungsbild vereinbaren lässt und welche Designansprüche ASSA ABLOY hat.

Wie wichtig ist Design bei der Entwicklung neuer Produkte? Welchen Anspruch hat ASSA ABLOY im Hinblick auf Design?

Perla Munhoz: Gutes Produktdesign ist das Rezept für erfolgreiche Produkte und was den Unterschied macht, wenn es um die Entscheidung der Kunden geht. Wenn wir bei ASSA ABLOY über Produktdesign sprechen, gehen wir über die Ästhetik hinaus und entwickeln Produkte, die alle Aspekte wie Anforderungen, Wünsche und Erwartungen abdecken – dabei haben wir immer den Kunden im Hinterkopf.

Nach welchen Kriterien entwickeln Sie Ihre designorientierten Produkte?

Perla Munhoz: Zuerst müssen wir verstehen, warum wir ein neues Produkt entwerfen und für wen. Wir haben mehrere Werkzeuge, um die Antworten auf die richtigen Fragen zu erhalten, bevor wir überhaupt anfangen, eine einzige Linie zu zeichnen. Wenn es um Produktverbesserungen geht, die auch Teil der Designarbeit sind, wird das gleiche Prinzip angewendet. Das Verständnis, welchem Zweck das neue Design dienen soll, bringt für die Beteiligten einen hohen Mehrwert.

Wie sieht der Entwicklungsprozess aus? Wer ist beteiligt? Sind Architekten und Planer dabei?

Perla Munhoz: Es gibt mehrere Teams, die an Designprojekten beteiligt sind. Intern arbeiten wir immer funktionsübergreifend unter Einbeziehung von Kollegen aus Entwicklung, Produktmanagement, Vertrieb und Marketing. Extern arbeiten wir mit Referenzgruppen, Kunden und auch Verbänden zusammen, zum Beispiel wenn es um Themen wie Barrierefreiheit, Gesundheitswesen oder andere Gebiete geht, die eine Rolle für das neue Design spielen können.

Viele Architekten halten Sicherheitstechnik für notwendig, aber nicht für schön. Wie reagieren Sie darauf im Kontakt mit Architekten und Planern?

Perla Munhoz: Natürlich stimme ich einer solchen Aussage nicht zu. Ich behaupte stattdessen, dass alles, was wir entwickeln, auch optisch ansprechend gemacht werden kann. Doch Produkte sollten nicht nur auf ihre Optik reduziert werden, es muss eine Kombination aus Funktion und Ästhetik sein, um in die unterschiedlichen Umgebungen zu passen und die Anforderungen zu erfüllen.  

Können Sie Beispiele nennen, wo ASSA ABLOY Produkte optimal in das Gesamtbild des Gebäudes integriert wurden?

Perla Munhoz: Ja, unsere Produkte sind überall präsent, beispielsweise als intelligente elektronische Türdrücker, Beschläge, Türschließer, Notausgangs-Verschlüsse, Wandleser usw. Sie fügen sich perfekt in den Innen- und Außenbereich ein, unabhängig davon, ob es sich um ein Geschäftsgebäude, eine Schule, ein Krankenhaus oder andere Eingänge handelt. Planer schätzen auch den klaren, individuellen Stil unseres Türschließer-Sortiments: Unaufdringliche Linien, Abschrägungen und leicht kontrastierende Farben – jeweils mit der charakteristischen Fräsung von ASSA ABLOY. Das zeitlos elegante Design ermöglicht Architekten und Planern noch mehr Gestaltungsfreiheit. Das Design unserer Türschließer wurde 2018 mit dem Iconic Awards Innovative Architecture ausgezeichnet.

Perla Munhoz

Perla Munhoz, Global Product Design Manager bei ASSA ABLOY