Gewusst wie – innovative elektronische Schließanlagen für historische Gebäude

Wenn es um den Schließanlagenwechsel in historischem Gebäudebestand geht, tun sich viele Betreiber schwer mit der Entscheidung für eine moderne elektronische Schließanlage. Die Sorge vor einem vermeintlich hohen Installations- und Kostenaufwand sowie massiven Einschnitten in der Optik der mitunter denkmalgeschützten Gebäude ist groß. Dabei gibt es heute schon Schließsysteme, die praktisch unsichtbar und ohne Bearbeitung der Türen verbaut werden können und dabei sehr flexibel, komfortabel und zukunftssicher sind. Miriem Hammoudi, Business Development Managerin Industrie der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH, erklärt in unserem Interview am Beispiel des Deutschen Theaters in Berlin, wie ein solcher Schließanlagenwechsel erfolgreich gelingt und worauf Verantwortliche insbesondere bei älteren Gebäuden achten sollten.

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Das Deutsche Theater in Berlin zählt zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im Land. Hinter seiner eleganten klassizistischen Fassade beherbergt das 1849 gegründete Theater heute zwei größere Bühnen mit insgesamt rund 830 Plätzen sowie die 2006 neu eröffnete Box – eine kompakte Blackbox im Foyer der Kammerspiele mit weiteren 80 Zuschauerplätzen. Die Sicherheitstechnik des Hauses wurde vor Kurzem durch den Einbau einer mechatronischen CLIQ®-Schließanlage auf den neuesten Stand gebracht. Die flexible Anlage wurde ohne mechanische oder optische Beeinträchtigung der wertvollen Türen eingebaut. Durch die Kombination von feinster Mikroelektronik mit intelligenter Datenverschlüsselung in einem hochwertigen mechanischen Schließzylindersystem erlaubt die innovative Schließanlage, dass sämtliche Zutrittsberechtigungen und Schließhierarchien sicher nach individuellen Zuständigkeiten geregelt und für das Gebäudemanagement des Theaters sehr komfortabel zu verwalten sind.

Frage: Welche allgemeinen Anforderungen an die Schließ- und Sicherheitstechnik stellen sich bei der Modernisierung von historischen Gebäudebestand?

Miriem Hammoudi: Beim Handling im Alltag oder bezogen auf die Wirtschaftlichkeit und die Prozessoptimierung der Arbeitsabläufe gelten meiner Erfahrung nach – unabhängig vom Alter des zu modernisierenden Gebäudes –überall dieselben allgemeinen Anforderungen an sicherheitstechnisch relevante Systeme. Neben größtmöglicher Flexibilität und zukunftssicherer Zuverlässigkeit setzen die Gebäudebetreiber bei modernen Schließanlagen auf einen hohen intuitiven Bedienungs- und Verwaltungskomfort, wartungsarmen Service und eine einfache und schnelle Installation – am besten während des laufenden Betriebs. Wenn, dann spielt gerade letzteres, also die Möglichkeit einer einfachen und nichtinvasiven Installation bei denkmalgeschützten Immobilien eine sehr wichtige Rolle für die Auftraggeber. Die neuen Systeme sollen optisch möglichst unauffällig sein und auf keinen Fall den historischen Charme und die Optik des Gebäudes stören.

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Frage: Wie überzeugen Sie die verantwortlichen Betreiber wie Stiftungen oder öffentliche Hand von einer elektronischen Schließanlage, beziehungsweise wie entkräften Sie mögliche Bedenken?

Miriem Hammoudi: Wenn wir als Hersteller die Chance bekommen, ein System wie CLIQ® vorzustellen, erübrigen sich die meisten Vorbehalte gegen einen Schließanlagenwechsel bereits im ersten persönlichen Gespräch. Viele Betreiber kennen ausschließlich klassische Online-Zutrittskontrollsysteme, bei denen bauliche Maßnahmen zum Verlegen von Strom- und Datenkabeln zu diversen Leseeinheiten an der jeweiligen Tür zwingend erforderlich sind. Der Aufwand scheint dann groß und kostenintensiv; die Bedenken vor irreparablen Schäden an den Türen oder Störungen des Gesamtbildes durch Wandleser und elektronische Knaufzylinder kommen hinzu. Diese Bedenken sind beim Einbau einer elektronischen Schließanlage unbegründet, weil die Installation kabellos und ohne bauliche Veränderungen von Tür und Zarge erfolgt. Die Stromversorgung sowie die Kommunikation mit dem Zylinder erfolgt ausschließlich über die Standardbatterie im Schlüssel und Programmierschlüssel. Sie versorgt den mechatronischen Zylinder bei Kontakt mit Energie. Selbst sehr schmale historische Türen, die oft als nicht umrüstbar gelten, lassen sich mit einem solchen elektronischen System also problemlos modernisieren.

Frage: Das klingt trotzdem zeitaufwendig und kostenintensiv. Was passiert beispielsweise bei einem Schlüsselverlust?

Miriem Hammoudi: Der Wechsel zu einer elektronischen Schließanlage wie ASSA ABLOY sie anbietet, ist tatsächlich kostenattraktiv und vor allem wartungsarm. Denn die Betreuer der Anlage müssen nicht jeden Schließzylinder einzeln anlaufen, um zum Beispiel Batterien auszutauschen. Der Batteriewechsel erfolgt ausschließlich im Schlüssel oder Programmierschlüssel. Bei einem Schlüsselverlust kann die Zutrittsberechtigung durch einfaches Umprogrammieren der Schließzylinder mittels des Programmierschlüssels entzogen werden. Für den unrechtmäßigen Besitzer wird der Schlüssel damit wertlos. So ist umfassende Sicherheit gegeben und auch der aufwendige und teure Austausch von Schließzylindern entfällt.

Frage: Apropos Schließzylinder – welche Arten von CLIQ®-Schließzylindern bieten sich in historischen Gebäuden an und braucht es zur Installation einen Spezialdienstleister?

Miriem Hammoudi: Wir bieten als Hersteller durch standardisierte Komponenten nach Baukastenprinzip ein sehr großes Portfolio von passenden Profilen und Zylindern an, was sich wiederum budgetschonend auswirkt. Das Baukastensystem ermöglicht eine sehr flexible Gestaltung und kann auf Wunsch neben Türen und Toren auch zusätzlich Fenster, Briefkästen, Schränke und Vorhängeschlösser in einem Schließsystem sichern. Zur Installation der Schließzylinder arbeitet ASSA ABLOY mit Fachpartnern zusammen. Diese müssen aber nicht speziell für den Einsatz in denkmalgeschütztem oder historischem Gebäudebestand geschult sein, weil der Einbau einer elektronischen Schließanlage – wie schon erwähnt – kabellos und ohne bauliche Veränderungen von Tür und Zarge erfolgt.

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Frage: Und wie läuft das Einrichten der Verwaltungssoftware und der Schulung der verantwortlichen Facilitymanager?

Miriem Hammoudi: Eigentlich genauso komfortabel und unkompliziert wie die Installation der Schließtechnik selbst. Unsere verschieden skalierbaren Softwareoptionen sind alle sehr nutzerfreundlich und intuitiv zu bedienen. Die verfügbaren Programme sind für reibungslose Workflows und die lückenlose Dokumentation sämtlicher Schließereignisse optimiert und werden vom Gebäudemanagement selbst verwaltet. Nach einer kurzen Einweisung sind regelmäßige Aufbauschulungen damit nicht notwendig.

Dass ungetrübte historische Optik, klassische Anmutung und hochmoderne Sicherheit in historischen Gebäuden Hand in Hand gehen können und dabei auch kostenattraktiv und benutzerfreundlich sind, zeigen auch zahlreiche andere Projektbeispiele für die Modernisierung von historischem und älteren Gebäudebestand mit elektronischen Schließanlagen.

Dazu empfehlen wir Ihnen folgendes Informationspaket zur vertiefenden Lektüre: Referenzbericht Deutsches Theater und unseren Blogbeitrag über zwei Industriebetrieb die unsere Lösungen im Einsatz haben.

 

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Kontaktdaten von unserer Industrie-Expertin finden Sie auf der Seite "Flexible Zutrittskontrolllösungen für Kulturstätten"

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