Wer bei nachhaltigen Gebäuden nur an Niedrig- oder Null-Energie-Häuser denkt, springt zu kurz. Nachhaltigkeit betrifft Herstellung, Transport und Entsorgung aller verbauten Materialien und Installationen, Energiebedarf, Wasserverbrauch und CO2-Fußabdruck. Aber auch soziale und gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle. In seinem Nachhaltigkeitsbericht macht ASSA ABLOY transparent, wie das Unternehmen zur Erreichung des 1,5-Grad-Klimaziels beiträgt. Darüber hinaus engagiert sich der Hersteller von Schließlösungen und Sicherheitssystemen, um Planung Bau und Zertifizierung von „Grünen Gebäuden“ zu vereinfachen.
Die Einhaltung der Pariser Klimaziele, die auf eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad abzielen, fällt Deutschland trotz einiger Erfolge immer noch schwer. Der Gebäudesektor soll bis 2030 seine Emissionen gegenüber 2020 beinahe halbieren --> https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands#nationale-treibhausgasminderungsziele – doch beim klimafreundlichen Bauen und Wohnen sind noch etliche Hausaufgaben zu machen. Eines der wichtigsten Mittel, um diese Aufgabe erledigen zu können, sind transparente Daten zu den Umwelteinflüssen der verwendeten Materialien – von Zement und Ziegeln bis zu Bauelementen wie Türen und Fenstern.
In der Umwelt-Produktdeklaration (EPD – Environmental Product Declaration) werden solche Daten strukturiert hinterlegt. Sie beschreibt die Auswirkungen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg, ausgehend von den Rohstoffen über Fertigung, Logistik und Auswirkungen während des Gebrauchs bis hin zum abschließenden Recycling. Die Basis liefern internationale Normen wie ISO 14025 oder EN 15804. Die EPDs werden von unabhängigen Prüfern zertifiziert. Sie ermöglichen einen fairen, transparenten Vergleich von Produkten und Dienstleistungen anhand ihrer Einflüsse auf die Umwelt. So können fundierte und ökologisch sinnvolle Entscheidungen getroffen werden:
Ein weiterer Vorteil der EPDs: Sie legen die Grundlage für die Nachhaltigkeits-Zertifizierung ganzer Gebäude, denn in ihnen finden sich bereits alle relevanten Infos zu den Baumaterialien
Vorreiter bei EPD
ASSA ABLOY nimmt seit 2008 am „Environmental Product Declaration“-Programm (EPD) teil und hat konzernweit mehr als 250 Produkt-Umweltdeklarationen erstellt. Abgedeckt werden sowohl mechanische wie mechatronische Schlösser, Zylinder, Türschließer, Bodentürschließer, Mehrfachverriegelungen, Türen, Griffe und Scharniere, ebenso Technologien und Lösungen für die Zutrittkontrolle. Jede EPD kann kostenlos von den jeweiligen Produktseiten heruntergeladen werden.
Die Informationen werden von unabhängigen Dritten recherchiert und vom Institut Bauen und Umwelt (IBU) in Deutschland verifiziert. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hebt dieses Engagement auf der Partner-Profilseite: https://www.dgnb.de/de/netzwerk/mitglieder/detail/assa-abloy-sicherheitstechnik-gmbh lobend hervor:
„ASSA ABLOY hat eine aktive Rolle bei der Erstellung von Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) übernommen und viele Basisdokumente gemeinsam mit IBU entwickelt, um neben den mechanischen gerade auch die elektromechanischen Bauprodukte auf ihre Umwelteinflüsse bewertbar zu machen.“
Unterstützung für Green Buildings
Die ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH ist Mitglied der DGNB, die seit ihrer Gründung Standards beim nachhaltigen Bauen setzt. Als führender Anbieter von Zertifizierungssystemen kann die DGNB auf einen Anteil von über 80 Prozent im Neubau und über 60 Prozent im deutschen Markt für Gewerbeimmobilien verweisen, ebenso auf eine Führungsrolle in der europaweiten Zertifizierung von Quartieren. Weltweit wurden in rund 35 Ländern bereits mehr als 8.700 Bauprojekte nach den Prinzipien der DGNB geplant, gebaut und zertifiziert.
Auch auf internationaler Ebene engagiert sich die ASSA ABLOY Gruppe für das nachhaltige Bauen, beispielsweise im World Green Building Council. Weltweit unterstützt ASSA ABLOY folgende Green-Building-Schemata:
- BREEAM
- LEED
- Green Star
- WELL
- DGNB
- HQE
Das Unternehmen will auf diese Weise den Nachhaltigkeitsgedanken in die Branche tragen, sich mit Unternehmen vernetzen, die ähnlich denken, und Diskussionen über den Weg in eine nachhaltige Zukunft anstoßen. Das trägt dazu bei, neue Produkte und neue Dienstleistungen zu entwickeln, die dem wachsenden Anspruch an nachhaltiges Wirtschaften gerecht werden.
Wie nachhaltiges Bauen funktionieren kann, zeigt die DGNB in ihrer Zentrale in Stuttgart. Dort gibt es nicht nur einen Showroom, das ganze Gebäude ist energiesparend, lärmschonend und schadstoffarm gestaltet und mit dem DGNB-Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Auch ASSA ABLOY ist in diesem Green Building vertreten, mit den Gleitschienen-Türschließern DC700, die im Notfall automatisch Feuer- und Rauchschutztüren schließen. Sie erfüllen alle Anforderungen gemäß den DGNB-Prinzipien Nutzerkomfort, Umweltverträglichkeit und Lebenszyklusbetrachtung.
Unternehmensgruppe wird nachhaltiger
17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen formuliert, die ganz unterschiedliche Lebensbereiche betreffen. Sechs dieser Ziele hat die ASSA ABLOY Gruppe in ihr eigenes Nachhaltigkeitsprogramm übernommen:
- Sauberes Wasser und Sanitäranlagen (6)
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (8)
- Industrie, Innovation und Infrastruktur (9)
- Nachhaltige Städte und Gemeinden (11)
- Nachhaltiger Konsum und Produktion (12)
- Maßnahmen zum Klimaschutz (13)
Seit 2007 legt ASSA ABLOY jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht vor, der die Zielmarken darlegt, nötige Maßnahmen benennt und die erreichten Zwischenstände beschreibt. Der Bericht bezieht sich auf die ganze Gruppe, die in mehr als 70 Ländern tätig ist und weltweit mehr als 51.000 Mitarbeiter umfasst.
ASSA ABLOY spart Ressourcen
Der Wassernutzungsgrad – ein Maß für Verbrauch in Relation zum Produktionsausstoß – soll bis 2025 um ein Viertel gesenkt werden. Dieses Ziel ist mit einem Rückgang um 24 Prozent gegenüber 2019 bereits im vergangenen Jahr beinahe erreicht worden. Bei der effizienteren Nutzung und Bewirtschaftung von Wasser wurden mit dem Einsatz von Wasserwiederverwendungs- und Recyclingsystemen entscheidende Fortschritte gemacht. 23 Prozent des Wassers werden jetzt recycelt, die Wasserentnahme ging trotz der wachsenden Produktion um 10 Prozent zurück.
Ähnlich sieht es beim Energie-Einsatz aus: Hier verzeichnet der Nachhaltigkeitsbericht einen Rückgang von 9 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der relative Energiebedarf um 14 Prozent verbessert werden. Das ist zum einen den Skaleneffekten einer höheren Auslastung der Produktion geschuldet, was zu geringerem Energieeinsatz pro Werkstück führt. Zum anderen wurden effizientere Prozesse etabliert sowie Energiesparmaßnahmen umgesetzt.
Auch beim Ausstoß von Treibhausgasen konnten Fortschritte erzielt werden. Die Neugestaltung CO2-intensiver Produktionsprozesse und die verringerte Energie-Intensität senkten den Ausstoß des Treibhausgases um17 Prozent auf Basis der Werte von 2019. Der Bericht weist weitere Nachhaltigkeitsfaktoren wie Müllreduktion, Vermeidung organischer Lösungsmittel, aber auch Verringerung der Krankheitstage oder einer Steigerung der Diversität aus.
Nachhaltigkeit in der Lieferkette
Doch für ASSA ABLOY zählen nicht singuläre Maßnahmen. Nachhaltigkeit wird als umfassende Aufgabe begriffen, die beispielsweise dazu führt, neue Produkte mit Blick auf einen nachhaltigen Lifecycle zu entwickeln. Darin wird die gesamte Wertschöpfungskette einbezogen: Bereits 73 Prozent der direkten und indirekten Zulieferer haben einen Verhaltenskodex unterschrieben, mit dem sie sich ebenfalls zu nachhaltigem Wirtschaften verpflichten. In Zukunft sollen indirekte Lieferanten noch stärker mit einbezogen werden.
Mehr Details zu nachhaltigem Bauen und den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht finden Sie auf https://www.assaabloy.com/group/en/sustainability.