Der demografische Wandel ist in Deutschland in vollem Gang und wird unsere Gesellschaft so tiefgreifend verändern wie kaum eine andere gesellschaftliche Entwicklung. Während der Anteil der Menschen im Erwerbsalter vor allem in den nächsten Jahren deutlich sinken wird, nimmt die Gruppe der Älteren weiter zu. Bis zum Jahr 2070 wird laut Angaben des Statistischen Bundesamts der Anteil der wenigstens 67 Jahre alten Menschen von derzeit knapp 20 Prozent auf über 25 Prozent anwachsen.
Eine direkte Folge dieser Entwicklung ist der steigende Bedarf an barrierefreien Einrichtungen, doch paradoxerweise besteht hier eine Versorgungslücke, die immer größer wird. Bis 2035 werden laut Experten bereits 2 Millionen entsprechend ausgestattete Wohneinheiten fehlen. Die Barrierefreiheit ist damit so etwas wie der sprichwörtliche Elefant im Raum – ein Thema, das in Wohnprojekten oft ausgeblendet wird, obwohl es doch eigentlich alle angeht und längst nicht nur eine Frage des Alters ist: Das Recht auf Zugänglichkeit gilt für alle Nutzer, ob jung oder alt, gehbehindert oder auf einen Rollstuhl angewiesen.
In Deutschland bildet die dreiteilige DIN 18040 die Grundnorm für barrierefreies Bauen und Planen. Sie regelt, welche Zugangshindernisse in Gebäuden, Wohnungen und im öffentlichen Verkehrsraum vermieden werden sollten, um körperlich beeinträchtigten Menschen sowie Älteren und Kindern den Alltag zu erleichtern. Auch nachträglich lassen sich hier mit vergleichsweise einfachen Mitteln große Verbesserungen erzielen, beispielsweise bei den Türschließern. Um in puncto Begehkomfort und Bedienbarkeit auf der sicheren Seite zu sein, gilt es hier die Vorgaben der DIN SPEC 1104 CEN/TR 15894 einzuhalten. Türschließer müssen laut diesem Leitfaden ein schnell abnehmendes Öffnungsmoment bieten, damit auch schwächere Personen die Tür öffnen können, ohne dazu „stark wie ein Elefant“ sein zu müssen. Wird ein Öffnungswinkel von 60° erreicht, soll daher das vom Benutzer aufzubringende Öffnungsmoment um 40 Prozent abnehmen.
Hier kommt die Cam-Motion-Technologie von ASSA ABLOY ins Spiel. Damit ausgerüstete Türschließer erfüllen die Empfehlungen der DIN SPEC 1104 CEN/TR 15894 nicht nur, sondern übertreffen diese sogar. Das Öffnen gelingt so wesentlich komfortabler, ohne das von anderen Sicherheitsnormen geforderte Schließmoment zu beeinträchtigen. Zusätzlich bieten Cam-Motion-Türschließer wie der DC700 eine optionale Schließverzögerung, die dem Benutzer zusätzliche Zeit für den Durchgang verschafft. Um die Zarge zu schützen und ein Anschlagen an der Wand zu verhindern, verlangsamt die serienmäßige Öffnungsdämpfung die letzte Öffnungsphase der Tür. "Türschließer ohne Cam Motion Technologie sind nicht in der Lage, diese Leistung zu erbringen", erklärt Stephan Krämer, Produktmanager Door Control System bei ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH, und ergänzt: "Aus Gründen des Benutzerkomforts, der Energieeffizienz, der Gebäudesicherheit und zur Einhaltung der Brandschutzvorschriften ist es außerdem von entscheidender Bedeutung, dass die Tür vollständig und automatisch schließt. Niemand sollte sich anstrengen müssen, die Tür zu schließen und so den Brandschutz eines Gebäudes aufrechtzuerhalten."
Mit der einstellbaren Federkraft lassen sich die Cam-Motion-Türschließer auf fast jede Anwendung abstimmen und sind selbstverständlich auch für den Einsatz an Brandschutztüren geeignet. Schließgeschwindigkeit und Endschlag können unabhängig voneinander eingestellt werden und bleiben dank der thermodynamischen Ventile dauerhaft fixiert. Darüber hinaus bieten Cam-Motion-Türschließer ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Spezifikation und Montage. Die Cam-Motion-Technologie ermöglicht die Montage sowohl an Band- als auch an der Bandgegenseite in Kopf- und Normalmontage.
Weitere Details zu den Cam-Motion-Türschließern haben wir für Sie auf unserer Informationsseite zusammengefasst. Dort können Sie sich unsere Türschließerbroschüre herunterladen und sich in verschiedenen Videoclips mit der Funktionsweise und den Einstellmöglichkeiten der Cam-Motion-Technologie vertraut machen.