Interview: Eine globale Schließanlage im Härtetest

Seit etwa eineinhalb Jahren sichert die ORCA Industriemontagen GmbH & Co. KG ihre weltweiten Baustellen mit dem elektronischen Schließsystem eCLIQ der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH. Höchste Zeit beim Geschäftsführer Jochen Busch nachzufragen, ob sich seine Erwartungen an die neue Schließlösung erfüllt haben und wie sich die Technik im operativen Alltag des Unternehmens bewährt.

Herr Busch, hat Ihnen der Umstieg auf die digitale Schließtechnik den erhofften Schub in puncto Sicherheit und Kontrolle gebracht? Was sind ihre Erfahrungswerte bisher?

Jochen Busch: Das war nicht nur ein Schub, sondern ein richtiger Sprung nach vorn. Wissen Sie, unsere Container sind das Wichtigste überhaupt – praktisch das Herzstück von ORCA. Das überaus wertvolle und teure Spezialwerkzeug für die Montagen und Demontagen muss daher während des gesamten Transports sowie am jeweiligen Einsatzort bestens gesichert sein. Früher konnten wir das nur sicherstellen, indem ein verantwortlicher Mitarbeiter persönlich zu jeder möglichen und unmöglichen Uhrzeit greifbar war, um die Schlüssel zu übergeben. Das ist jetzt mit eCLIQ dank des digitalen Schlüsselmanagements und der unkomplizierten Schlüsselprogrammierung deutlich komfortabler und wesentlich flexibler für das gesamte Team.

Als mobiles Unternehmen ist ORCA weltweit aktiv. Wie gehen Sie hinsichtlich des Schließmanagements mit Zeitverschiebungen um?

Jochen Busch: Zeitverschiebungen sind mit dem neuen Schließsystem zum Glück überhaupt kein Problem mehr und praktisch irrelevant. Theoretisch haben wir auch immer genug Vorlauf, um den Zeitfaktor jederzeit berücksichtigen und rechtzeitig die Schlüssel programmieren zu können. Wenn überhaupt erstellen wir Zeitkorridore für unsere Reinigungskräfte oder andere Dienstleister, denen wir an unserem Hauptstammsitz in der Nähe von Stuttgart zu bestimmten Uhrzeiten Zutritt gewähren müssen. Trotzdem erarbeiten wir gerade auch einen Masterplan mit dem mittelfristigen Ziel, dass jeder Mitarbeiter einen eigenen elektronischen eCLIQ-Schlüssel bekommt, der immer eine Art Mindestberechtigung hat. Abhängig von der Qualifikation der jeweiligen Kollegen erhalten diese dann zusätzliche On-Top-Berechtigungen, beispielsweise für Krane oder bestimmtes Spezialequipment. Diese unterschiedlichen Nutzerprofile lassen sich wunderbar mit der App CLIQ® Connect abbilden.

Wie groß ist Ihre Containerflotte und wie viele davon sind bereits mit dem neuen eCLIQ-Zylinderhangschloss gesichert?

Jochen Busch: Aktuell sichern wir fünf ORCA-Container mit den elektronischen Zylinderhangschlössern. Nachdem diese unseren Praxistest mit Bravour bestanden haben, integrieren wir jetzt nach und nach auch die restlichen fünf Container in das neue Schließsystem. Damit können wir weltweit zehn Baustellen gleichzeitig nach neuestem Stand der Technik absichern – ein Qualitätssiegel auch für unsere Kunden. Da sich ORCA seit der Gründung vor rund sieben Jahren überdurchschnittlich entwickelt, wird der Anwendungsradius immer größer. Mit eCLIQ können wir zukünftig 20 bis 30 Schließszenarien abdecken – wir planen also schon für übermorgen und sind froh dabei auf so eine zukunftsfähige Sicherheitstechnologie setzen zu können.

Was sind die widrigsten Umweltbedingungen, unter denen sich eCLIQ bei Ihnen bereits beweisen musste?

Jochen Busch: Tatsächlich sind unsere Container viel behüteter unterwegs, als man vielleicht annehmen sollte. Wenn, dann sind es vor allem tropische Einflüsse, wie extreme Feuchtigkeit oder Hitze, die eCLIQ aushalten muss. Das hat bisher super und absolut reibungslos funktioniert.

Was ist ein typisches Projektszenario im Hinblick auf die verwendete Schließtechnik?

Jochen Busch: Wir haben im Moment 40 CLIQ®-Connect Schlüssel im Einsatz, die hierarchisch geordnet vergeben sind und sowohl die Container, Montagekisten als auch anderes Equipment je nach Bedarf absichern. Zusätzlich verwenden wir das Schließsystem auch zur Sicherung unserer Standorte in Backnang und in Kuala Lumpur, Malaysia. Ein Bottleneck ist noch die Anzahl der verfügbaren Schlösser. Das erweitern wir aber sukzessive, um zukünftig noch flexibler zu sein. Gut ist in der aktuellen Situation, dass ein Schloss nicht mit einem bestimmten Container ‚verheiratet‘ ist und wir die Schlösser beliebig flexibel einsetzen können. Sprich, heute einen Container abschließen und morgen eine Montagekiste oder umgekehrt.

Wie waren die weltweiten Reaktionen Ihrer Mitarbeiter auf die neue Schließlösung?

Jochen Busch: Die Reaktionen waren durchweg positiv. Die Kolleginnen und Kollegen schätzen besonders die Einfachheit in der Handhabung sowie die vielen Möglichkeiten, die eCLIQ bietet. Neben dem neuen Maß an Komfort und Flexibilität nehme ich auch wahr, dass sich das Team in gewisser Weise mehr wertgeschätzt fühlt und mit dem selbstständigen Schlüsselmanagement ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein einhergeht. In diesem Zusammenhang sind meine Mitarbeiter mit eigenem Connect-Schlüssel inzwischen auch darauf sensibilisiert, eigenverantwortlich Wartungen wie den Batterietausch in den Schlüsseln zu übernehmen. Denn die Schlüssel zeigen praktischerweise optisch und akustisch an, wenn ihr Batteriestand niedrig ist. Nichtsdestotrotz haben wir die Regel etabliert, vorsorglich alle sechs Monate die Batterien zu wechseln, um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Inwieweit spüren Sie positive Auswirkungen bei Ihren Kunden?

Jochen Busch: Wir haben die Modernisierung unserer Schließanlage nicht publik gemacht oder aktiv von unseren Kunden bewerten lassen. Aber es wurde seitens einiger Kunden schon der durchweg reibungslose Ablauf unserer Projekte gelobt. Ich bin mir sicher, dass das auch auf die neue Schließtechnologie zurückzuführen ist. Schließlich können wir unsere internationalen Baustellen jetzt jederzeit weiterlaufen lassen, sollte ein Mitarbeiter zum Beispiel mal krankheitsbedingt ausfallen oder kurzfristig ein anderes Projekt unterstützen müssen. Dann erhält einfach ein Teamkollege die nötigen Zutrittsberechtigungen auf seinen Schlüssel und fertig. Allein deswegen hat sich der Umstieg auf eCLIQ schon gelohnt und ich bin sehr froh, diesen Schritt für die sichere Zukunft von ORCA gegangen zu sein.

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