Der Bedarf für Um- und Neubau von Schulen und Universitäten in Deutschland ist hoch. Neben der notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen und der Schaffung dringend benötigter zusätzlicher Flächen müssen auch die Schließanlagen modernisiert werden, um sie fit zu machen für aktuelle Anforderungen. Dabei müssen die Herausforderungen von Zugangsberechtigungen, barrierefreiem Zugang sowie Brandschutz- und Rettungsweg-Ausstattung unter einen Hut gebracht werden.
Wer kennt das nicht: Lange Gänge, von denen Klassenzimmer, Seminarräume oder Verwaltungsbüros abgehen. Doch die moderne Arbeits-, Forschungs- und Bildungswelt ist in Bewegung und bringt neue Vorstellungen zu kooperativem Schaffen und Lehren hervor. Bildungsstätten öffnen sich sowohl nach innen wie nach außen, sprich: nicht nur mit neuen, offenen Raumkonzepten, sondern auch mit einer verstärkten Zusammenarbeit mit externen Partnern. Damit stellen sich zahlreiche Aufgaben zur Organisation des Betretens und Verlassens solcher Gebäude in völlig neuer Form.
Dabei sind Bildungsstätten auch bisher schon durch eine außergewöhnliche Vielfalt von Funktionsbereichen geprägt. Zu nennen sind beispielsweise
- allgemeine Lern- und Unterrichtsbereiche;
- spezialisierte Lern- und Unterrichtsbereiche mit Fachräumen, Werkstätten, Ateliers und Sporteinrichtungen;
- Gemeinschaftsbereiche mit Foyer, Aula, Mensa, Cafeteria, Bibliothek und Außenarealen;
- Team- und Personalräume, Therapieräume, Gesundheitsstation;
- Räume für Sozialarbeit und Beratungsgespräche;
- Räume für die Schüler- / Studentenselbstverwaltung;
- sonstige Funktionsbereiche mit Sanitärräumen, Garderoben, Bereichen für Gebäudetechnik und Gebäudeunterhaltung, Räume für IT-Infrastruktur und Server, Lager- und sonstigen Nebenräumen.
Daneben finden sich natürlich Büros der Verwaltung, Lagerräume für Akten, Geräte und Vorräte. Dementsprechend sind ganz unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Neben den üblichen Vorschriften zu Brandschutz, der Gestaltung von Flucht- und Rettungswegen sind in Werkstätten und Werkräumen, Laboren und zugehörigen Lagerräumen häufig noch zusätzliche Schutzmaßnahmen einzuhalten, insbesondere auch die Begrenzung auf berechtigte Personen, die mit möglichen Gefahren vertraut sind.
Gleiches gilt für Datenschutz. Es müssen nicht nur die Daten von Schülern, Studenten und Mitarbeitern geschützt werden. In medizinischen Fakultäten und Forschungslaboren liegen auch sensible persönliche Daten über körperliche und psychische Erkrankungen vor, die unter besonderem Schutz stehen. Forscherinnen und Forscher müssen zudem sicher sein können, dass sowohl von Dritten zur Verfügung gestellte Daten als auch die eigenen Erkenntnisse – das geistige Kapital – vor unberechtigtem Zugriff geschützt sind.
Geschützt werden muss auch die IT-Infrastruktur gegen missbräuchlichen Zugriff von innen auf Server oder Router, ebenso die Gebäudetechnik vor Manipulation und Sabotage.
Und nicht zuletzt spielen auch Inklusion und Barrierefreiheit inzwischen eine höhere Rolle als in der Vergangenheit. Es geht also nicht immer nur darum, den Zugang zu begrenzen und abzusichern, sondern auf der anderen Seite den Zugang für bestimmte Besucher- und Nutzergruppen zu erleichtern und zu vereinfachen.
Zugangs-Sicherung und -Ermöglichung in der Praxis
Ein Beispiel für eine umfassende Gestaltung der Zugangssicherung und zugleich der Erfüllung der Anforderungen zu Barrierefreiheit und Inklusion liefert die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) in Aachen mit mehreren hundert Gebäuden. Sie hat Schritt für Schritt alle Räume standardmäßig mit dem Schließsystem VERSO® CLIQ der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH ausgestattet sowie die Maßnahmen zu Brandschutz und der Barrierefreiheit modernisiert. Auch hierfür bietet ASSA ABLOY alle notwendigen Komponenten aus einer Hand.
In neun Fakultäten und 260 Instituten studieren an der RTWH fast 44.000 Nachwuchs-Akademiker. Rund 9.100 Menschen arbeiten hier – von Wissenschaftlern und Verwaltungsangestellten bis zu Technikern. In Laboren und Technikräumen stehen teure Gerätschaften, in Büros liegen wertvolle Forschungsergebnisse. Aus einem solch hohen Sicherheitsbedürfnis und so vielen Nutzern mit unterschiedlichen Aufgaben und Befugnissen resultieren enorm hohe Anforderungen an ein Schließsystem.
Die Technische Hochschule entschied sich, in ihren mehr als 350 Gebäuden ein einheitliches Schließsystem zu installieren. Sicherheitsaspekte und einfaches Management gehörten zu den ausschlaggebenden Entscheidungsfaktoren. Die unterschiedlichen Berechtigungen und Anforderungen der Universitätszugehörigen zu verwalten ist eine erhebliche Herausforderung – es gibt keinen einheitlichen Campus, die Uni-Gebäude sind über die ganze Stadt verteilt. So muss es auch für die Institute vor Ort möglich sein, beispielsweise auch nur für eine Person in einem bestimmten Gebäudeteil ohne großen Aufwand die Zugangsberechtigung zu ändern.
Ein zuverlässiges Zutrittsmanagement ist Pflicht, da zum Beispiel in den Gebäuden des ICT Cubes wertvolle Gerätschaften, aber auch aktuelle Forschungsergebnisse zu schützen sind. Andererseits sind täglich bis zu 45.000 Menschen in den RWTH-Gebäuden unterwegs – Mitarbeitende wie Studierende –, die zum einen bequem zu ihren Vorlesungsräumen und Arbeitsstätten gelangen sollen, zum anderen aber im Notfall auch schnell und sicher evakuiert werden müssen. Daher war die Ausstattung der Türen sowie der Rettungs- und Fluchtwege mit barrierefreier Technik ein weiterer Aspekt für die Modernisierung der Schließtechnik.
Wie die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen diese Herausforderungen mit Hilfe des umfassenden Produktportfolios von ASSA ABLOY bewältigen konnte und wie die einzelnen Komponenten den jeweiligen Anforderungen gerecht werden, erfahren Sie in unserem Whitepaper „Umfassende Sicherheit für Bildungsstätten“, das Sie hier herunterladen können.