Cyberattacken, Vandalismus, Diebstahl: Neben Wirtschaftsunternehmen sind auch öffentliche Einrichtungen und kommunale Infrastrukturen immer häufiger von solchen Straftaten betroffen. Abgesehen von den wirtschaftlichen Schäden kann dies vor allem für die Bürger erhebliche Beeinträchtigungen zur Folge haben, wenn durch Ämter, Health Care-Einrichtungen oder kommunale Ver- und Entsorger bereitgestellte Dienstleistungen nur noch eingeschränkt oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr verfügbar sind. Die Sicherheit öffentlicher Einrichtungen und kommunaler Infrastrukturen gewinnt vor diesem Hintergrund zunehmend an Bedeutung.
Gleichzeitig stehen Kommunen allerdings vor der Herausforderung, ihre Ressourcen effizient einzusetzen und Verwaltungsprozesse zu optimieren, was in der Praxis gar nicht so einfach ist. Selbst kleinere Gemeinden setzen sich typischerweise aus mehreren Liegenschaften zusammen. Je nach Funktion sind diese Anlagen und Gebäude zudem über die gesamte Gebietskörperschaft verstreut und besitzen aufgrund unterschiedlicher Baujahre nur selten einheitliche Schließsysteme. Da es sich zumeist um rein mechanische Schließlösungen handelt, lässt sich eine effektive Trennung sensibler Bereiche und Abläufe vom Kunden- oder Besucherverkehr nur über einen erheblichen Mehraufwand bei der Schließanlagenverwaltung realisieren. Möchte man wichtige Schlüssel nicht aus der Hand geben, ist beispielsweise bei Abend- und Wochenendveranstaltungen, aber auch bei Handwerker- und Technikerarbeiten, jedes Mal die Präsenz einer autorisierten Person erforderlich, die auf- und auch wieder zuschließt. Werden hingegen weitere Schlüssel in Umlauf gebracht, verlagert sich der Verwaltungsaufwand auf deren permanente Nachverfolgung. Kommt es dennoch zu einem Schlüsselverlust, müssen die betroffenen Teile der Schließanlage aufwendig und kostenintensiv ersetzt werden.
Elektronische Schließsysteme stellen hierzu eine effiziente Alternative mit innovativen Lösungen dar, die sowohl die Sicherheit erhöhen als auch die Verwaltung vereinfachen. Besonders die flexible und dezentrale Verwaltung solcher Systeme eröffnet Kommunen neue Perspektiven für ein modernes Facility Management.
Vom Rathaus bis zum Bauhof: Eurasburgs ganzheitliches Sicherheitskonzept
Ein eindrucksvolles Beispiel, wie elektronische Schließsysteme auch in kleineren kommunalen Strukturen effektiv eingesetzt werden können, ist die Gemeinde Eurasburg in Bayern. Mit 52 Ortsteilen, die sich über eine Fläche von 41 Quadratkilometern erstrecken, stand die Gemeinde vor der Herausforderung, Rathaus, Schulen, Feuerwehrhäuser sowie das Bürgerhaus und den Bauhof effizient und sicher zu verwalten. Über 300 elektronische eCLIQ-Schließzylinder wurden in den Gebäuden installiert. Verloren gegangene Schlüssel können damit sofort gesperrt werden, was das Sicherheitsrisiko minimiert und teure Austauschaktionen überflüssig macht. Ebenso lassen sich zeitlich und räumlich begrenzte Berechtigungen festlegen, um Technikern eine individuelle Autorisierung für einen konkreten Auftrag zu erteilen oder Reinigungskräften nur zu bestimmten Uhrzeiten Einlass in die Räumlichkeiten zu gewähren. Mit der flexiblen Online-Plattform CLIQ®-Web-Manager lässt sich die gesamte Schließanlage zu jeder Zeit und von jedem Ort aus verwalten.
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Maßgeschneiderte Schließsysteme als Basis für effizientes Abfallmanagement
Die hier beschriebenen Problemfelder und ihre Lösung durch den Einsatz elektronischer Schließsysteme lassen sich 1:1 auf die kommunale Abfallwirtschaft übertragen. Ob Deponien, Wertstoffhöfe oder Müllverbrennungsanlagen – überall dort, wo über ein ausgedehntes Areal verteilte Anlagen mit vielschichtigen Nutzergruppen und -rechten in ein übergeordnetes Sicherheitskonzept integriert werden sollen, bieten Systeme wie eCLIQ einen klaren Mehrwert. So können beispielsweise nicht nur Gebäudezugänge, sondern auch Tore, Container, Tanks oder spezielle Lagerräume für gefährliche Abfälle in das System eingebunden werden. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern vereinfacht auch erheblich die Ausrichtung der Wertstoffhof-Infrastrukturen an den immer komplexeren Anforderungen an die Wertstofferfassung und trennscharfe Lagerung von Abfallfraktionen. Ein individuell für Müllfahrer und weitere interne oder externe Dienstleister definierbares Zutrittskonzept ermöglicht eine präzise Kontrolle darüber, wer wann Zugang zu sensiblen Bereichen wie Lagern für gefährliche Abfälle oder wertvollen Recyclingstoffen hat.
CLIQ®-Technologie bietet großes Potenzial für komplexe Verwaltungsstrukturen
Besonders bei großflächigen und komplexen Strukturen stellen elektronische Schließsysteme wie eCLIQ durch die Bereitstellung dezentraler Verwaltungsmöglichkeiten ihr Potenzial unter Beweis. Das gilt beispielsweise für Wertstoffhöfe, deren Zahl als Folge der hohen Bedeutung von Kreislaufwirtschaft und Energiewende in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. 3344 gibt es laut Angaben der Online-Plattform kommunlawirtschaft.eu derzeit bundesweit, wobei Bayern (1501) mit einigem Abstand über die meisten dieser Standorte verfügt, gefolgt von Baden-Württemberg (623) und Niedersachsen (285). In Abhängigkeit zum jeweiligen kommunalen Abfallwirtschaftskonzept wird dadurch schon jetzt eine teils sehr hohe Versorgungsdichte der Bevölkerung erzielt. Um ein möglichst flächendeckendes Netz an Abgabestellen bereitstellen zu können, betreibt ein Landkreis wie Heilbronn beispielsweise 51 Recyclinghöfe, in Rosenheim sind es immerhin 45.
Großer Gewinn an Sicherheit und Komfort durch cloudbasierte Verwaltung
Mit eCLIQ lassen sich all diese „Außenstellen“ in einer einzigen Schließanlage zusammenfassen. Dies gilt sowohl für verschiedenste Türschlösser in Gebäuden oder Toren als auch für Hangschlösser an Containern. Aufgrund der vielfältigen Zylinderbauformen des CLIQ®-Systems können selbst Möbel, Spinde, Briefkästen sowie schaltbare Anlagen wie Aufzüge und Industrie-Krane zu einer einzigen Schließanlage kombiniert werden. Kommt zur standortübergreifenden Verwaltung beispielsweise der CLIQ®-Web-Manager zusammen mit den CLIQ®-Connect-Schlüsseln zum Einsatz, können Teammitglieder ihre Zutrittsberechtigung vor Ort sogar ohne ein weiteres Programmiergerät übertragen. Die Aktualisierung der Schlüssel erfolgt dann per Bluetooth mithilfe der App CLIQ® Connect auf dem Smartphone. Der Verwalter der Schlüssel muss somit nicht selbst vor Ort sein, kann jedoch über das ganze Verwaltungsgebiet hinweg per Cloud-Anbindung Zutrittsberechtigungen für den entsprechenden Zylinder erteilen und auch wieder entziehen. Dieses Verfahren bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern reduziert auch den Verwaltungsaufwand erheblich. Die elektronische Verwaltung der Zutrittsberechtigungen in Echtzeit macht umständliche Verabredungen für Schlüsselübergaben überflüssig und ersetzt zudem aufwendige Excel-Tabellen oder Papierdokumentationen. Dies spart Zeit und minimiert Fehlerquellen – ein entscheidender Vorteil in einer Branche, die oft unter hohem Zeit- und Kostendruck steht.
Um ein hohes Maß an Sicherheit und Verfügbarkeit des CLIQ®-Web-Managers bereitstellen zu können, hostet ASSA ABLOY diesen Cloud-Service auf eigenen Servern und ordnet ihn einzelnen Kunden fest zu. Kunden, die den Zugriff auf geschäftskritische Informationen vollständig selbst überwachen wollen, können darüber hinaus das Nutzungsmodell Eigenbetrieb wählen. Diese Private-Cloud-Variante bietet Nutzern die keineswegs selbstverständliche Option, den Standort für die Datenhaltung selbst festzulegen und dadurch vollständige Datensouveränität zu erzielen.
ZMS Schwandorf modernisiert Sicherheit mit eCLIQ-Schließsystem
Diese Vorteile haben auch den Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) überzeugt. Zuständig für die Abfallverwertung von knapp zwei Millionen Menschen in Ostbayern, hat der ZMS sein weitverzweigtes Standortnetz mit dem eCLIQ-System ausgestattet. Mit über 1.000 installierten Schließzylindern, die von Büros über Steuerstellen bis zu Torsteuerungen reichen, konnte der ZMS seine Sicherheitsinfrastruktur deutlich modernisieren und gleichzeitig die Verwaltung der Zutrittsberechtigungen für 250 Mitarbeiter und externe Dienstleister effizienter gestalten.
Referenz lesen unter: https://www.assaabloy.com/de/de/stories/customer-cases/zweckverband-muellverwertung-schwandorf