Der Begriff Lockpicking stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Wörtern „lock“ (= Schloss) und „pick” (= stochern) zusammen. Er bezeichnet das Öffnen von Schlössern ohne passenden Schlüssel, und das in der Regel, ohne dass das Schloss dabei beschädigt wird.
Lockpicking ist eine typische Methode von Einbrechern, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen zu gelangen, ohne Spuren zu hinterlassen. Doch nicht nur bei Kriminellen gehört Lockpicking zum alltäglichen Geschäft – auch für nicht-kriminelle technikaffine Personen stellt die spurenlose Aufschließtechnik eine Herausforderung dar, die zum Hobby geworden ist. Sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit, sodass es inzwischen eigens hierfür gegründete Vereine und Meisterschaften gibt. So finden beispielsweise jedes Jahr die Deutschen Meisterschaften im Schlossöffnen statt, die von dem Verein Sportfreunde der Sperrtechnik Deutschland e. V. (SSDeV) veranstaltet werden.
Die professionelle Manipulation von Zylindern bzw. Schlössern erfolgt beim Lockpicking ohne Zerstörung. Ein Klassiker der zerstörungsfreien Manipulation ist die Verwendung von Picking-Werkzeugen. Zu den am häufigsten genutzten Werkzeugen gehören Picks, Spanner und Haken („Hook”) in verschiedenen Varianten, die sich in Größe und Form unterscheiden. Picking-Werkzeuge werden verwendet, um Zylinder bzw. Schlösser ohne den ursprünglichen Schlüssel zu öffnen. Das Öffnen mit Picking-Werkzeugen erfordert Geschicklichkeit und Übung.
Schlagschlüssel sind ebenfalls beliebte Werkzeuge für die zerstörungsfreie Manipulation. Sie werden eingesetzt, um Stiftschlösser zu öffnen. Der Schlagschlüssel hat eine besondere Form, dank der es möglich ist, die Stifte in einem Zylinder bzw. Schloss gleichzeitig anzuheben und es so zu öffnen. Dazu wird der Schlagschlüssel eingeführt, leicht gedreht und mit einem schnellen Schlag nach unten gedrückt. Der Schlag lässt die Stifte kurz nach oben springen. Wird genau in diesem Moment der Schlüssel gedreht, öffnet sich die Tür. Auch bei dieser Methode ist Geschick gefragt.
Eine weitere zerstörungsfreie Manipulation ist die Verwendung einer Kopie des ursprünglichen Schlüssels. Der Fachbegriff hierfür ist „Schwarzer Schlüssel”. Diese Methode hinterlässt überhaupt keine Spuren, setzt allerdings den Zugang zu dem Original-Schlüssel voraus und ist deshalb streng genommen keine Lockpicking-Technik. Dennoch müssen Sie sich vor dieser Art des Zutritts durch unbefugte Dritte schützen, indem Sie die Schlüssel niemals unbeaufsichtigt lassen oder an unbekannte Personen verleihen.
Der Vorteil von modernen elektronischen Schließsystemen wie der CLIQ-Schließanlagen von ASSA ABLOY besteht darin, dass Schlüssel mit Zugangsberechtigungen programmiert werden. Bei Verlust oder Diebstahl des Schlüssels können diese Berechtigungen einfach gelöscht und damit die Zugangssicherheit aufrechterhalten werden, ohne dass Zylinder ausgetauscht werden müssen. |
Entstehen durch die Manipulation Schäden am Schließsystem, ist von einer zerstörerischen Manipulation die Rede. Typische Beispiele hierfür sind das Aufbohren, Abbrechen oder Ziehen des Zylinders. Aber auch das Aufbrechen eines Vorhängeschlosses oder eines Fahrradschlosses. Vor diesen Manipulationsversuchen können Sie sich schützen, indem Sie Schlösser mit speziellem Einbruchschutz verwenden. Diese besitzen zum Beispiel einen Schutzbeschlag mit gehärteten Stahlstiften oder Platten, die das Eindringen von Bohrern erschweren und schwerer aufzubrechen sind. Schutzbeschläge, -schutzrosetten und Zylinderabdeckungen verhindern das Einführen von Werkzeugen, die das Schloss herausziehen.
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Bei der Entwicklung einbruchsicherer Zylinder sind bei ASSA ABLOY eigene Lockpicker im Einsatz. Der Hersteller arbeitet mit dem unternehmensübergreifenden Research & Security (R&S) Center zusammen. Eine Aufgabe des R&S Centers besteht darin, Schließsysteme auf Herz und Nieren auf ihre Sicherheit zu überprüfen und so zu gestalten, dass sie gegenüber Manipulationen und gewaltsamen Attacken sicher sind. Dabei versetzen sich die Sicherheitsexperten in die Rolle von professionellen Lockpickern und versuchen, mit verschiedenen Tools und Techniken ein Schloss zu öffnen. Das hierbei erlangte Wissen nutzen sie, um Lockpicking-sichere Schlösser zu entwickeln.
Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses sind die hochwertigen mechanischen Schließzylinder und Schlösser von ASSA ABLOY, die dadurch schwieriger zu manipulieren sind. Sie enthalten zusätzliche Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel verstärkte Stifte oder Zuhaltungen, die den Einsatz von Schlagschlüsseln erschweren.
Auch eine eCLIQ-Schließanlage zeichnet sich durch eine extrem hohe Sicherheit gegenüber Manipulationstechniken aus. Sie überzeugt durch besondere Eigenschaften, die Sicherheit auf hohem Niveau ermöglichen. Die Schlüssel oder Chips sind mit einer AES-Verschlüsselung ausgestattet und sehr robust, sodass sie problemlos auch bei anspruchsvollen Umweltbedingungen und in stark beanspruchten Bereichen zum Einsatz kommen können.
Von einer Schließanlage mit diesen Eigenschaften kann jede Branche profitieren, zum Beispiel:
ASSA ABLOY nutzt das Wissen und Vorgehen von Lockpicking-Profis, um mögliche Schwachstellen in Schließsystemen zu finden und diese zu beheben. Mit Erfolg: Die Schließanlagen von ASSA ABLOY zeichnen sich durch einen hohen Schutz gegenüber Manipulationsversuchen aus. Dank ihrer robusten Verarbeitung hochwertiger Materialien und der elektronischen Zugangskontrolle bieten sie eine hohe Sicherheit, von der Nutzer aller Branchen profitieren.