In Bürogebäuden und mehrstöckigen Immobilien mit Miet- oder Eigentumswohnungen kommt den Treppenhäusern eine besondere Rolle zu. Sie dienen in der Regel als sichere Fluchtwege nach draußen, um das Gebäude im Notfall schnell evakuieren zu können. Umgekehrt müssen Rettungskräfte schnell ins Innere gelangen können. Zugleich sollen im normalen Betrieb nur berechtigte Personen Zutritt von außen oder aus der Tiefgarage erhalten können. Für Sicherheitsverantwortliche stellt sich die Frage, wie sie diesen unterschiedlichen Anforderungen möglichst effizient gerecht werden können. ASSA ABLOY bietet dazu ein breites Portfolio mit Zugangskontrolle und Fluchtweg-Freigabe aus einer Hand, die den einschlägigen Normen und Vorschriften entsprechen.
Der Zugang von Wohneinheiten und Büros zum Treppenhaus muss aufgrund brandschutzrechtlicher Auflagen und fluchtwegrechtlicher Bestimmungen per Brandschutz- bzw. Rauchschutztür erfolgen, die zusätzlich eine Panikfunktion bietet. Im Interesse von Nutzern und Betreibern einer Immobilie muss zudem eine wirksame Zutrittskontrolle erfolgen.
Eine mögliche Lösung für dieses Szenario liefert eine Kombination aus dem Panikschloss der Serie N11xx, einem Aperio C100 Online-Schließzylinder, der über einen Funk-Hub mit dem SCALA net- Zutrittskontrollsystem kommuniziert sowie dem Türöffner 143 (Lösung BÜ / 002 BÜRO). Innen wird ein Türdrücker gemäß EN 179 verbaut, außen ein Türknauf. Die Öffnung von außen erfolgt durch einen berechtigten RFID-Transponder am Aperio C100 Elektronik-Knaufzylinder Auf Wunsch kann das System um eine Gegensprechanlage ergänzt werden, so dass Besucher sich melden und über den elektrischen Türöffner eingelassen werden können.
Die Tür muss morgens ent- und abends verriegelt werden. Tagsüber wird die Tür nur über die Falle zugehalten, von innen ist sie jederzeit zu öffnen. Zugangsberechtigte Personen können sich über den Elektronik-Knaufzylinder identifizieren und die Türe entriegeln. Die Brandschutztür wird nach dem Passieren durch den Türschließer DC700 sofort wieder geschlossen. Er ist leichtgängig, bieten optional eine Schließverzögerung und genügt den Anforderungen von DIN SPEC 1104 und EN 1154. In einer Notfallsituation kann die Tür durch Betätigung des Türdrückers entriegelt und gleichzeitig geöffnet werden. Das Verlassen des Gebäudes ist somit jederzeit möglich. . Ebenso ist die Installation einer ePED-Panikdruckstange möglich.
Wird dagegen Wert gelegt auf eine selbstverriegelnde Lösung, beispielsweise für einen Notausgang zum Treppenhaus in stark frequentierten Bereichen, bietet sich der Einsatz eines Sicherheitsschlosses 809N mit Drückersteuerung an (Lösung BÜ / 024 BÜRO). Dieses wird kombiniert mit der SCALA net- Zutrittskontrolle sowie dem digitalen Schließsystem eCLIQ. So kann die Tür von außen mittels programmierbarem eCLIQ Schlüssel oder alternativ einem RFID-Transponder entriegelt werden. Besucher können sich per Gegensprechanlage an der Zentrale melden, die dann den freilaufenden Außendrücker elektronisch gesteuert einkuppelt. Der Zugang im Notfall für die Feuerwehr erfolgt manuell über den eCLIQ-Zylinder. Im geschlossenen Zustand ist die Tür automatisch verriegelt.
Eine weitere Variante für den Notausgang ist der Einsatz batteriebetriebener drahtloser Aperio Türkomponenten , die über das mechanische Sicherheitsschloss 309X und den Aperio E100 Premiumbeschlag realisiert wird (Lösung BÜ / 025 BÜRO). Berechtigte können die Tür von außen mittels RFID-Transponder entriegeln, Feuerwehrkräfte erhalten Zugang über einen eigenen Feuerwehrtransponder oder optional mittels Schließzylinder.
In Wohngebäuden muss ein Flucht-Treppenhaus zusätzlich mit einem Nebeneingang versehen sein, der eine schnelle Evakuierung des Gebäudes ermöglicht. Auch hier ermöglicht das Sicherheitsschloss 809N mit Drückersteuerung einerseits eine wirksame Zutrittskontrolle, andererseits ein schnelles Öffnen des Fluchtwegs im Notfall (Lösung BÜ / 017 BÜRO). Um Missbrauch zu verhindern, sollte die Tür außen mit einem SCALA net -Zutrittskontrollleser versehen werden, innen mit einem Fluchttür-Terminal 1386 mit integriertem SCALA net -Zutrittskontrollleser und Nottaste. Wird diese betätigt, wird die Tür freigegeben und zugleich Alarm ausgelöst.
Einen Sonderfall stellt der Fluchtweg aus der Tiefgarage dar (Lösung BÜ / 003 BÜRO). Dieser führt unter Umständen nicht direkt ins Treppenhaus, sondern kann eine zusätzliche Schleuse vorsehen. In dem Fall muss verhindert werden, dass sich unberechtigte Personen Zugang zur Schleuse verschaffen. Dies gelingt über eine Rettungswegverriegelung mit z. Bsp. der Fluchttürverriegelung 352M. Diese Zusatz-Verriegelung wird oberhalb des Panikschlosses verdeckt eingebaut. Über die Nottaste des Fluchttürsteuerterminals kann die Tür jederzeit freigeschaltet werden, verbunden mit einem optischen und akustischen Alarm.