Die Mythen der drahtlosen Zutrittskontrolle

Mathias Schmid, Business Development Manager Zutrittskontrolle bei der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH, erklärt, wie die klassischen Vorurteile gegenüber drahtlosen Zutrittskontrollen entkräftet werden können.

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„Die Systeme sind unsicher und können schnell geknackt werden.“

Es gibt diverse technische Lösungen bei drahtlosen Zutrittskontrollen, um das zu verhindern. Eine Möglichkeit ist die Kommunikation über eine verschlüsselte Funkverbindung mit aktuellen kryptografischen Verfahren – beispielsweise dem Standard AES 128. Damit bietet das System die gleiche Sicherheit und die gleichen Vorteile wie eine kabelgebundene Zutrittskontrolle. Alternativ oder in Ergänzung werden bei drahtlosen Data-on-Card-Systemen die Berechtigungen meist mit einer begrenzten Gültigkeit auf der Ausweiskarte gespeichert. Um sie zu verlängern, muss der Nutzer an so genannten Update-Lesern die Karte immer wieder aktualisieren. Verliert er die Ausweiskarte, wird sie automatisch nach Ablauf der Re-Validierungszeit ungültig. Parallel kann der Ausweis vorbeugend mittels einer Blacklist-Funktion in den relevanten Offline-Komponenten gesperrt werden.

„Die Technik fällt aufgrund schlechter Funkverbindung ständig aus.“

Normalerweise ist ein Zutrittskontrollsystem so aufgebaut, dass im Falle eines Netzwerkausfalls die einzelnen Türcontroller auch ohne Kontakt zum Server- oder Hostsystem funktionieren und Zutritte gewähren oder abweisen können. Bei Verbindungsunterbrechungen funkvernetzter elektronischer Zylinder und Beschläge zum Zutrittskontrollsystem können als Absicherung Notberechtigungen fest in die Komponenten programmiert werden. Alternativ kann bei einer Verbindungsunterbrechung über einen dynamischen Notkartenspeicher (Smart Credential Cache) Zutritt gewährt werden: Entweder bleibt eine festgelegte Anzahl der letzten berechtigten Ausweise für maximal 30 Tage weiterhin berechtigt oder es kann über die Systemsoftware festgelegt werden, welche Personen in diesem Fall noch Zutritt erhalten.

„Drahtlose Produkte lassen sich nicht in andere Lösungen integrieren.“

Es gibt verschiedene Wege, ganze Systeme oder drahtlose Komponenten in andere Lösungen zu integrieren. Das hängt im Einzelnen vom Produkt ab. ASSA ABLOY bietet zum Beispiel das Zutrittskontrollsystem SCALA net mit einer Web-Service-Schnittstelle, die den XML-basierten SOAP-Standard nutzt. Darüber kann durch ein übergeordnetes Managementsystem bspw. auf die Daten des Zutrittskontrollsystems und auf den Ereignisspeicher bzw. das Ereignisarchiv zugegriffen werden. Eine weitere Variante sind die Aperio Beschläge und Zylinder. Diese können sowohl online (funkvernetzt) oder offline (Data on Card) über ein Device Protokoll in OEM-Fremdsysteme integriert werden. Ferner unterstützt Aperio die standardisierte Datenstruktur des OSS Standard-Offline der OSS Association und ermöglicht damit den Systemintegrationen eine einfachere und herstellerunabhängige Integration von elektronischen Zylindern und Beschlägen.

 „Es gibt keinen komfortablen Zutritt per Bluetooth und Smartphone.“

Auch das ist produktabhängig und etabliert sich nach und nach. Beispielsweise bietet die Zutrittskontrolle SCALA net App Access eine Bluetooth-Lösung zur komfortablen Öffnung von Türen via iOS- oder Android-Smartphone. Die Lösung funktioniert entweder manuell oder halbmanuell durch einen Klick auf der Smartphone-App sowie „Hands-free“. Ist die Hands-free-Funktion aktiviert, öffnet das Smartphone in Bluetooth-Reichweite die Tür automatisch, ohne dass der Nutzer etwas aktiv dafür tun muss.

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