In Einrichtungen des Gesundheitssystems sind technische Sicherheitsvorkehrungen für Mitarbeiter, Patienten und Material ein zentrales Anliegen der Betreiber. Gleichzeitig herrscht in den Häusern ein hoher Kostendruck.
Technische Leiter tragen die Verantwortung, beide Aspekte zu berücksichtigen und gegeneinander abzuwägen. Welche Arbeitserleichterung und Kostensenkung ein elektronisches Schließsystem für die Sicherheit im Klinikalltag bringt, erläutert Heiko Krüger, Business Development Manager Health Care bei ASSA ABLOY Sicherheitstechnik, im nachfolgenden Interview.
Durch die Türen einer Klinik, Kurklinik oder eines Pflegeheims gehen jeden Tag Hunderte von Menschen. Dennoch benötigen Pflegebedürftige und Kranke Ruhe. Krankenbereiche und öffentlicher Betrieb müssen also räumlich voneinander getrennt sein. Gleichzeitig sollen die täglichen Arbeitsabläufe von Ärzten, Pflegekräften, Technikern und Reinigungspersonal reibungslos koordiniert werden. Für diese schwierigen Anforderungen bei Zutrittskontrolle und Sicherheit bieten wir ein umfangreiches Produktportfolio rund um die Tür. Das umfasst die gesamte Bandbreite, von einfachen mechanischen Schließanlagen bis hin zu komplexen elektronischen Zutrittskontrollsystemen.
Zusätzlich haben wir aufgrund zahlreicher installierter Anlagen große Erfahrung. Dieses Wissen fließt in unsere Beratungskompetenz ein, aber auch in die Entwicklung neuer Produkte. Ein echter Problemlöser im Klinikalltag sind zum Beispiel unsere Türschließer mit Close-Motion-Technologie: Sie schließen nahezu unhörbar und vermeiden so gesundheitsbelastenden Lärm. Oder unsere elektronische Schließanlage eCLIQ: Mit ihr decken wir praktisch die gesamten Anforderungen bei Türen und Schränken im Gesundheitsbereich ab. eCLIQ basiert auf der bewährten, weltweit eingesetzten CLIQ-Technologie und umfasst nahezu alle Zylindertypen – ob in der Verwaltung, im Behandlungsbereich oder im Labor. So können sehr viele unterschiedliche organisatorische Abläufe ganz einfach geregelt und verwaltet werden.
Grundsätzlich gilt: Mechanische Schließanlagen bringen naturgemäß hohe Betriebskosten mit sich. Denn ein sicheres Schlüsselmanagement benötigt große Ressourcen an Personal, Material und Zeit. Das macht die Systeme kostspielig. Teuerungszuschläge wie Altanlagenzuschlag oder Mindermengenzuschlag erhöhen die Kosten zusätzlich. Stehen häufig Änderungen der Benutzerrechte an, zeigt sich außerdem die geringe Flexibilität dieser Anlagen. Auch können bestehende mechanische Schließanlagen nicht an neue Schließberechtigungen bei Neubau- und Umbaumaßnahmen angepasst werden. Für Verantwortliche der Schließanlage im Klinikalltag sind das keine zufriedenstellenden Umstände.
Das Unangenehmste ist aber der Verlust eines Schlüssels, denn das stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. In der Folge müssen mechanische Schließzylinder und Schlüssel – vielleicht sogar eine Vielzahl – mit großem Zeit- und Kostenaufwand ausgewechselt werden. Daran führt kein Weg vorbei! Hier kommt die vorteilhafte Technologie von mechatronischen oder elektronischen Schließanlagen ins Spiel: Geht zum Beispiel ein eCLIQ-Schlüssel verloren, muss einfach nur der verlorene Schlüssel ausprogrammiert werden – fertig. Das ist möglich, weil die Zutrittsberechtigung auf einem Chip direkt im Schlüssel gespeichert wird. So lassen sich gleich mehrfach Kosten und Zeit sparen.
Geht ein elektronischer Schlüssel verloren, muss er nur in der Software gesperrt werden, denn die Zutrittsberechtigungen sind direkt im Schlüssel auf einem Chip gespeichert.
Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Nutzern und Berechtigungen erleichtert ein flexibles und wartungsarmes elektronisches Schließsystem täglich die Arbeit. So kann bei unserem eCLIQ-System nahezu jede Tür durch den Austausch des Zylinders schnell in die Anlage integriert werden, da die Zylinder keinen Stromanschluss oder Batterien benötigen und wir eine große Bandbreite an unterschiedlichen Zylinderbauformen anbieten. Egal, ob es sich um Außentüren handelt, die vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden müssen, oder um verschiedene Arten von Innentüren, wie Glastüren, Schiebetüren oder Türen mit Knaufzylinder.
Aber nicht nur Gebäudetüren lassen sich mit elektronischen Zylindern ausstatten, sondern auch viele andere Objekte, die mit einem Schloss gesichert werden. Dazu gehören beispielsweise Aufzüge, Tresorrohre, Serverschränke, Möbel, Medikamentenschränke, Spinde, Schreibtische, Briefkästen und ähnliches. Das bedeutet, jede Person benötigt im Idealfall nur einen einzigen Schlüssel, um nicht nur alle Türen in verschiedenen Klinikbereichen zu öffnen, zu denen sie eine Zutrittsberechtigung besitzt, sondern auch Objekte wie den persönlichen Spind oder Schreibtisch, Laborräume, Arzneimittelvorräte, Archive oder Postfächer. Diese Vielfalt macht ein elektronisches Schließsystem mit zahlreichen Zylindervarianten besonders flexibel, anpassungsfähig und nachhaltig in der Investition, auch bei solchen komplexen Gebäuden wie Krankenhäusern. Zudem ist die Zutrittsberechtigung mit nur einem Schlüssel für jeden Mitarbeiter eine Arbeitserleichterung und die Schlüsselausgabe sowie das zeitraubende Einsammeln reduzieren sich deutlich.
Hochflexible elektronische Schließsysteme wie eCLIQ bieten zahlreiche Zylinderbauformen an, um möglichst viele Schlösser eines Gebäudes in die Schließanlage zu integrieren.
Die Schlüssel in elektronischen Schließanlagen sind einfach und individuell zu programmieren – auch bei unserem eCLIQ-System. Weiterhin lassen sich die Schließberechtigungen schnell erteilen und entziehen sowie zeitlich und räumlich begrenzen. Das reduziert den Aufwand bei einem großen Personalbestand erheblich. Zudem bekommen beispielsweise Handwerker, die zeitlich befristet in der Klinik tätig sind, auch nur einen zeitlich befristeten Zugang im Schlüssel programmiert, und zwar nur zu den Räumen, die sie betreten müssen. Bei Schlüsselverlust oder fehlender Rückgabe entsteht dennoch kein Sicherheitsrisiko, denn der Schlüssel lässt sich sperren und nach der zeitlichen Befristung erlöscht die Zutrittsberechtigung. Noch sicherer ist eine vorgeschriebene, regelmäßig wiederkehrende Validierung der Berechtigungen: Dafür aktualisiert jeder Nutzer seinen Schlüssel zum Beispiel täglich an einem fest installierten Wandprogrammiergerät im Gebäude.
Unser Verwaltungstool CLIQ Web Manager bietet weitere Vorteile wie eine einfache und schrittweise Benutzerführung. Die permanente Datensicherung sowie die Sicherstellung von Updates und die Option zur Fernwartung erleichtern ebenso das Anlagenmanagement. Hier ist auch die Einbindung externer Dienstleister durch den Nutzer möglich.
Unser Ziel ist es, dem Kunden die beste Lösung zu bieten – also eine, die nicht nur vollständig, hochwertig und sicher ist, sondern auch dauerhaft optimalen Service bietet. Daher fahren wir zweigleisig: Unsere Partner liefern unseren Kunden direkt vor Ort geballte Beratungskompetenz und schnellen Service. Ergänzt wird dies durch unsere global strukturierte Softwareentwicklung und unsere gebündelte Supportstruktur. Unser Softwaresupport arbeitet weltweit mit einem 24/7 3rd-Level-Support. Hauptaufgaben sind die Softwarepflege sowie Service und Support rund um unsere bestehenden Lösungen. Erst diese Struktur ermöglicht uns die Etablierung von standardisierten Sicherheitsprozessen nach ISO 2700X für die Entwicklung und Support sowie die rasche Analyse und Reaktion auf Sicherheitsrisiken.